Zum letzten Nachholspiel stand vor dem Feiertag für die Glienicker ein Derby auf dem Plan. Der MSV Zossen II gastierte im Sport- und Freizeitzentrum Willi Lau. Die vielen englischen Wochen gingen nicht spurlos an der Glienicker Mannschaft vorüber und so ging es neben einigen berufsbedingten Ausfällen gleich mit mehreren angeschlagenen Spielern in die Partie. Der MSV hatte seinerseits das Team mit Spielern der alten Garde aufgerüstet und ging hoch motiviert und zuerst defensiv ans Werk. Das Spiel der SG hatte zu Beginn wenig Tempo und Durchschlagskraft, so dass wirkliche Torchancen Mangelware waren. Der Ball wurde gegen in der Luft starke Gegner oft unnötig hoch weiter gespielt und daraus resultiernde Fehler ermöglichten den Zossener einige Räume. Nach etwas mehr als einer viertel Stunde wurde ein Ball aus der Mitte in den Rücken der Abwehr gespielt, so dass ein Zossener frei vor dem Tor auftauchte. In höchster Not versuchte Torwart Kyselka den Ball zu erobern, kam allerdings einen Tick zu spät, so dass der Schiedsrichter auf Elfmeter entschied. In der 19. Minute versenkte Sebastian Wilde den Ball im Tor. Sieben Minuten später kam es nach einer Ecke noch dicker, als der fast geklärte Ball einem Glienick an der Strafraumgrenze über den Schlappen rutscht und entgegen der Laufrichtung aller zum frei stehenden Benjamin Russlies rollte, der die Kugel eiskalt versenkte. In der 36. Minute hatte Günther dann einen Geistesblitz und überlistete die Abwehr mit einem Heber in den Lauf von Patrick Ribbecke, der den Ball über den herauseilenden Torwart hob und zum Anschlusstreffer einnetzte. Bis zur Halbzeit tat sich dann nicht mehr allzu viel und es ergab sich immer das gleiche Bild. Glienick lief an und machte es sich gegen defensiv gut stehende Zossener oft selbst schwer. Einige Gelegenheit boten sich zwar durch gefährliche Freistoßsituationen, brachten allerdings nichts Zählbares ein.
Nach der Pause drückte Glienick mehr und spielte deutlich verbessert auf, der Ball lief sicher durch die Reihen und der Gegner wurde besser in der eigenen Hälfte unter Druck gesetzt. Spielerisch war der Gastgeber nun besser und so wussten sich der MSV häufiger nur noch mit Foulspiel zu helfen. Das Spiel wurde härter und nickliger. Zossen stand defensiv und versuchte es nach vorn meist mit hohen langen Bällen auf die cleveren Stürmer. Bis zur 64. Minute dauerte es bis der Zossener Abwehrriegel geknackt werden konnte und die SG im Strafraum außen frei hinter der Verteidigung auftauchte. Die Hereingabe über der rauslaufenden Torwart brachte dann erneut Ribbecke am zweiten Pfosten über die Linie zum inzwischen verdienten 2:2. Glienick spielte in der Folge auf Sieg und so boten sich Räume für die Gäste, die dank einiger herausragender Aktionen von Torwart Kyselka nicht ausgenutzt wurden. Glienick hatte seinerseits auch Gelegenheiten, wobei es meist an Kleinigkeiten scheiterte.
Letztendlich blieb es beim 2:2. Auf Grund der zweiten Halbzeit wäre es nicht komplett unverdient gewesen, wenn die 3 Punkte im heimischen Stadion geblieben wären – die Punkteteilung geht dennoch in Ordnung. Gerade in der ersten Halbzeit hatte man den Eindruck, dass die Zossener den Sieg etwas mehr wollten. Die Antwort der SG war aber genau richtig und zeigte erneut den Biss, den die Truppe hat.
Zum Abschluss der englischen Wochen geht am Sonntag nach Halbe, wo beim enteilten Tabellenzweiten ab 15Uhr der Ball rollt.